Transitionen (auch Übergänge genannt) sind „komplexe, ineinander übergehende und sich überblendende Wandlungsprozesse“, die „bedeutsame Veränderungen für das Individuum mit sich [bringen], die in soziale Prozesse eingebettet sind und mit konzentrierten Lernprozessen bewältigt werden müssen“ (Griebel/Niesel 2004, 26).
Solche Transitionen sind beispielsweise die Geburt eines Kindes, der Übergang in die Kita, der Übergang von der Kita in die Schule, Umzüge, eine Heirat, der Eintritt ins Berufsleben und vieles mehr. Eine Transition ist kein einzelnes Ereignis, sondern ein Prozess. Die Transition ist nicht der Tag, an dem ein Kind auf die Welt kommt. Schon lange davor, während der Schwangerschaft, durchleben Eltern und Geschwister Veränderungen, die sie bewältigen müssen. Die Transition endet auch nicht an dem Tag der Geburt. Noch lange danach muss sich mit den Veränderungen auseinander gesetzt werden.
Charakteristisch ist zudem, dass Personen (die Akteure) diesen Prozess erstmalig und einmalig erlebt. Sie werden dabei von sogenannten Moderatoren begleitet. Ein Kind kommt z. B. nur einmal in die Kita. Die Erzieherinnen (die Moderatoren) erleben dies jährlich wieder. Für die Eltern und Kinder ist dies jedoch neu, sie müssen viel verarbeiten und lernen. Die Erzieherinnen begleiten Eltern und Kinder dabei. Die Eltern haben dabei jedoch eine doppelte Rolle, sie müssen zudem noch ihr Kind begleiten. Die Erfahrungen, die man während einer Transition sammelt, werden auf spätere Transitionen übertragen. Eine erfolgreich bewältigte Transition hilft im späteren Leben, andere Transitionen ähnlich erfolgreich zu bewältigen.
Ein Akteur muss während eines Transitionsprozesses Veränderungen auf verschiedenen Ebenen (individuelle, interaktive, kontextuelle Ebene) bewältigen. Veränderungen auf der individuellen Ebene sind unter anderem: Veränderung der Identität, starke Emotionen bewältigen, Kompetenzerwerb. Veränderungen auf der interaktiven Ebene sind unter anderem: Veränderung von bestehenden und Aufbau von neuen Beziehungen, Rollenzuwachs. Veränderungen auf der kontextuellen Ebene sind unter anderem: Integration verschiedener Lebensbereiche, Gewöhnen an neue Räumlichkeiten und Zeitabläufe, evtl. weitere familiäre Transitionen. Ein Übergangsprozess ist gelungen, wenn sich der Akteur wohl fühlt, gestellte Anforderungen bewältigen kann, das Bildungsangebot optimal für sich nutzt und sich emotional, psychisch, intellektuell angemessen präsentiert.
Eine Transition (ein Übergang) bedarf einer sorgfältigen organisatorischen und fachlichen Vorbereitung und Durchführung, um nachteilige Folgen der kindlichen Entwicklung und Bindung, sowie des kindlichen Wohlbefindens zu vermeiden.